Der Trauerredner hält Trauerreden bei Trauerfeiern im nichtreligiösen Rahmen, deren Organisation durch einen Bestatter durchgeführt wird.
Er ist ein freier Redner und gestaltet den Ablauf. Trauerredner ist eine Berufsbezeichnung, die je nach Region verschiedene Namen trägt. Üblich sind Grab-, Bestattungs- oder Beerdigungsredner beziehungsweise -Sprecher. Der Zusatz „weltlich“ oder „frei“ ist möglich.
Der Bestattungsredner darf meist nicht in Kirchen tätig sein. Bei Bestattungen auf dem Friedhof der Kommune oder beim Bestatter schlüpft er in die Rolle eines Geistlichen und übernimmt zunehmend dessen Position.
Die Grabredner nehmen eine sehr verantwortungsvolle Position wahr. Sie haben ein offenes Ohr für die Trauergäste, insbesondere wenn diese verzweifelt oder ängstlich sind Sie geben Hinweise für das weitere Leben und sorgen dafür, dass die Angehörigen ihr Leben mit mehr Zuversicht angehen und auch weiterhin mit Stärke neue Herausforderungen bewältigen.
Geschichtliche Informationen
Die Trauerredner entspringen den freigeistigen und freien religiösen Bewegungen, die im 19. Jahrhundert aufkamen. Die Zeit der Aufklärung hatte die Voraussetzungen für freieres Denken geschaffen und schließlich wurden Staat und Kirche getrennt.
Im Jahr 1789 gab es seitens einiger Atheisten eine sogenannte Kremationsbewegung, in der die Kommunen konfessionslos Friedhöfe anlegten und erstmals Krematorien aufbauten und nutzten. Die Feuerbestattungsvereine zählten viele Mitglieder und lieferten sich im Jahr 1878 einen Streit um die Konfessionen mit den Kirchen. Der Grund war die Feuerbestattung und bis zum Jahr 1954 gab es ein Verbot seitens der evangelischen Kirche, dass deren Geistliche an den Kremationsfeiern mitwirken durften. Bei der katholischen Kirche galt dieses Verbot bis zum Jahr 1963.
Die freien Redner planen außer den Trauerfeiern auch weitere Feierlichkeiten des Lebens.
Da zahlreiche Menschen konfessionslos sind, sind heutzutage die meisten Beerdigungsredner in Großstädten und Ballungsräumen ansässig.
Der berufliche Status
Grabredner sind meist Freiberufler, jedoch wird diese Aufgabe auch von Bestattern ausgeübt, die entweder Inhaber oder Angestellter in einem Bestattungsunternehmen sind. Die Redner bekommen ihren Auftrag für die Übernahme der Trauerfeier von den Hinterbliebenen des Verstorbenen. Die Redner arbeiten nicht im Auftrag von Religionsgemeinschaften, Glaubensgemeinschaften oder weiteren Einrichtungen.
Organisation des Berufsstandes
Die Bestattungsredner stehen in enger Zusammenarbeit mit Bestattungsunternehmen und werden oft von diesen vermittelt
Sie sind in einer Arbeitsgemeinschaft und einem Fachverband organisiert.
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Die Vorstellungen und Wünsche, die ein Verstorbener in seinem Leben hinsichtlich einer Trauerfeier hatte, sowie die Vorstellungen der Hinterbliebenen, sind ausschlaggebend für die Gestaltung weltlicher Trauerzeremonien. Weltlich bedeutet, dass keine religiösen Dogmen und Kirchen eine Sinndeutung vom Leben und Sterben des Verstorbenen vornehmen. Weltanschauungen und Symbole, die dem Verstorbenen etwas bedeuteten, können bei der Trauerfeier ihre eigene Relevanz einnehmen.
Es geht nicht nur darum, eine gute Trauerrede zu halten, sondern die Hinterbliebenen sollen in der schweren Abschiedsphase begleitet und bei der Planung ihrer Trauerfeier entlastet werden.
Weitere Informationen finden Sie bei Bestattung und Trauerhilfe Dieter Enke.